Mittwoch, 10. Dezember 2014

Interview mit Rudi Jagusch

Gibt es unter euch noch jemanden der noch nichts von Rudi Jagusch gehört oder gelesen hat? Wirklich du kennst den Autoren von diversen Eifelkrimis noch nicht? Okay das ist nicht schlimm, denn ich werde das jetzt ändern. Gestern habe ich mit dem Autoren einen Kaffee getrunken und ein kleines Interview für Euch mit ihm geführt.

Für alle von euch die Rudi noch nicht so gut kennen hier einige Eckdaten zum Autoren, die man auch auf seiner Autorenseite finden kann:

"Jahrgang 1967, studierte Verwaltungswirtschaft in Köln. 2006 erschien sein erster Krimi, weitere folgten im Jahreszyklus. Inzwischen ist er aus dem Literaturbetrieb nicht mehr wegzudenken. Heute lebt und arbeitet er als freier Schriftsteller mit seiner Familie im Vorgebirge am Rande der Eifel."

Bei diesem Interview habe ich natürlich nicht nur die Fragen gestellt, die mir unter den Nägeln brannten, sondern auch alle Fragen mitgenommen, die ihr bereits bei meinem Nikolaus-Gewinnspiel an mich weitergegeben hattet. Ich will Euch auch nicht mehr lange auf die Folter spannen, aber eines will ich noch sagen bevor es hier losgeht. Der Rudi ist ein ganz Netter und die Plätzchen waren wirklich sehr lecker. 


1.  Du hast ja nun bereits einige Bücher u.a. Die Sau ist tot veröffentlich. War es immer dein Traum einmal als Schriftsteller tätig zu werden? Was waren deine ersten Schritte auf den Weg zur Schriftstellerei. Wie bist du eigentlich auf die Idee gekommen Bücher zu schreiben? Hast du vielleicht ein literarisches Vorbild?

Anwort Rudi: Ich habe schon immer gerne geschrieben. Bereits in der Schule im Deutschunterricht habe ich gerne Aufsätze verfasst und hier auch gute Noten von meinen Lehrern erhalten. Vor der eigentlichen Schriftstellerei habe ich aber erst einmal eine Berufsausbildung zum Elektriker und später ein Studium zum Verwaltungswirt absolviert. Die Schriftstellerei musste also noch einige Zeit auf mich warten.  

Als Jugendlicher habe ich Horrorbücher geliebt. Ich wollte auch gerne Bücher im Stil von Stephen King verfassen. Schachtelsätze haben in meinen ersten Manuskripten häufig ihren Einsatz gefunden. Dieses Stilmittel habe ich heute ausgemerzt, unter anderen nach vielfältigen Diskussionen mit meiner ersten Testleserin meiner Frau Susanne.  

Meine ersten literarisches Vorbild war natürlich Stephen King, aber auch die Arbeit von Ken Follett hat mich schon immer fasziniert.

2. Wer sind deine ersten Testleser und wieviel Einfluß haben diese auf die Handlung deiner Bücher? 

Antwort: Die erste Testleserin ist meine Frau Susanne. Sie scheut sich auch nicht davor mich zu kritisieren und etwas näher zu beleuchten und zu hinterfragen. Aber ich habe natürlich noch weitere Testleser.  Einige meiner engsten Freunde werden hier immer wieder zu Rate gezogen und Kritik nehme ich sehr gerne an. Wenn etwas unstimmig oder unlogisch erscheint, dann muss ich das noch einmal überarbeiten.

3. Wie schaffst du es, dass aus deinen Figuren echte Persönlichkeiten werden? 

Antwort: Hier setze ich viel auf Beobachtung. Aber auch Befragung z. B. über Lebenssituationen einer bestimmten Personengruppe sind bei der Entwicklung einer Persönlichkeit sehr wichtig. Meine Figuren entstehen dann bereits in meinem Kopf und sie bekommen ihren ganz eigenen Lebenslauf. Sollte ich mal eine Studentin in einem Krimi benötigen, dann könnte ich beispielweise bei dir einige Informationen einholen. (Anm. der Bloggerin: Ja sehr gerne.)

4. Welchen Fehler sollte man beim Schreiben auf keinen Fall machen? 

Antwort: Also ganz wichtig ist es in diesem Beruf zu schreiben. Aber noch wichtiger sollte es sein Kritik anzunehmen. Jeder Autor der anfängt seine Texte auf biegen und brechen zu verteidigen ist nicht gut beraten. Kritik kann helfen seine Arbeit weiter zu verbessern.
 

5. Ist dein Autorenname ein Pseudonym oder hast du jemals daran gedacht dir ein Pseudonym für zuzulegen?

Antwort: Nein mein Name ist kein Pseudonym, obwohl es für zukünftige Buchprojekte gerade Überlegungen für den Einsatz eines Pseudonyms gibt.

6. Mir ist aufgefallen, dass deine Bücher die beim Emons Verlag erschienen sind den Autorennamen Rudolf Jagusch verwenden. Beim Heyne Verlag heißt du aber Rudi Jagusch. Gibt es hier einen bestimmten Grund?

Antwort: Ja das ist ganz einfach zu beantworten. Wir wollten hier eine Abgrenzung zwischen zwei unterschiedlichen Ausrichtungen festsetzen. Unter Rudi Jagusch schreibe ich Thriller und unter Rudolf Jagusch schreibe ich Krimis.
  
7. Hast du ein bestimmtes Ritual bevor du mit einem neuen Buch beginnst?

Antwort: Beim Schreiben habe ich keine bestimmten Rituale. 

8. Wo bekommst du die Ideen für deine Bücher? Wie sieht deine Recherchetätigkeit aus? Hast du auch schon einmal mit den Problem einer Schreibflaute zu kämpfen gehabt?

Antwort: Ideen finde ich an verschiedenen Orten. Manchmal inspiriert mich eine Zeitungsmeldung, ein Bericht im Fernsehen oder eine Beobachtung die ich gemacht habe. Dies war auch für meinen aktuellen Krimi Die Sau ist tot der Fall. Hier hat mich der Todesfall Rudolf Rupp inspiriert.

Es ist auch wichtig Zusammenhänge richtig zu verstehen. So habe ich am Anfang meiner Schriftstellertätigkeit die Arbeit der Polizei näher betrachtet. Auch Sachverhalte bspw. in der Rechtsmedizin und im juristischen Bereich lese ich immer wieder nach. Ganz wichtig ist der Punkt Regionalität für meine Bücher. Hier unternehme ich immer wieder Fahrten und schaue mir die Lokalitäten immer persönlich an.

Eine richtige Schreibflaute hatte ich glücklicherweise bisher noch nie, aber durchaus schon manchmal keine Lust zum Schreiben. Das geht aber meist recht schnell wieder vorbei. Beim letzten Fall dieser Art habe ich mal eben einen Umbau bzw. eine Renovierung im Haus vorgenommen.
 

9. Welche drei Bücher werde ich in deinem Bücherregal finden, die ich unbedingt auch lesen sollte und was liest du privat am liebsten?.

Antwort: Also in meinen Regal wirst du keine Bücher finden. Das liegt aber daran, dass ich keine Bücher mehr habe. Ich lese nur noch auf dem eReader. Aber die drei Bücher die du unbedingt gelesen haben solltest sind: Die Säulen der Erde, Der Herr der Ringe und Misery.

Privat lese ich sehr gerne Thriller. Hier sind meine bevorzugten Autoren Andreas Eschbach und Stephen King. Aber bitte nicht die Horrorbücher von Stephen King sondern eher so Bücher wie Mr. Mercedes und Misery.

10. Wie sieht dein Alltag als Schriftsteller aus.

Antwort: Mein Tag ist ein ganz normaler Arbeitstag, fast wie bei einen Bürojob. Morgens lese ich Zeitung, trinke meinen Kaffee und beantworte Mails bzw. Anfragen. Dann lege ich los, mal mehr mal weniger lang, aber grundätzlich min. 6.000 Zeichen am Tag. Abends sitze ich gerne mit der Familie und Freunden zusammen. 
  
11. Schreibst du lieber Serien- oder Einzelbücher?

Antwort: Ganz klar Einzelbücher. Ich erarbeite gerne neue Charaktere. Bei einem Serientitel ist die Hauptperson schon sehr festgelegt. Sie kann sich zwar weiterentwickeln, aber nicht komplett verändern.
 

12. Wie geht es dir, wenn du ein Buch beendet hast? Bist du dann erleichtert oder vielleicht auch ein wenig traurig?

Antwort: Sowohl als auch. Ist ein Buch beendet feiere ich das sehr gerne indem ich Musik höre und einen Sekt trinke (Anm. der Bloggerin: Das hört sich stark nach einem Ritual an ;-))

13. Kannst du schon sagen was dein nächstes Buchprojekt sein wird?

Antwort : Ja im März 2015 erscheint das Buch Mordsommer beim Heyne Verlag und 2016 erscheint auch wieder ein Eifelkrimi mit Hotte Fischbach beim Emons Verlag.

14. Und nun noch eine letzte Frage die so gar nichts mit deinem Beruf zu tun hat. Was ist dein Lieblingsgericht?


Antwort: Spaghetti Aglio 

Ich bedanke mich noch einmal bei Rudi Jagusch und seiner Frau Susanne für ihre Gastfreundschaft. Es hat viel Spaß gemacht sich mit euch über Gott und die Welt zu unterhalten und das sollten wir auf alle Fälle noch einmal wiederholen.

© claude 

2 Kommentare:

  1. Ein interessantes Interview, Herr Jagusch macht einen netten Einruck.
    Signiert er auf dem Foto gerade mein Buch? ☺
    LG
    Sabine17

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    1. Ne das war bei der Lesung :-) Da wurde dann ja noch nicht signiert. Gestern bei Rudi und Susanne hatte ich leider meine Kamera vergessen :-( Manchmal habe ich meinen Kopf nicht dabei.

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